Gruber: Anzahl Lehrer im Vergleich gestiegen

Antwort KM 7798Die Schülerzahlen im Rems-Murr-Kreis sind deutlich stärker gesunken als die Zahl der Lehrer, Klassen und der erteilten Schulstunden in den vergangenen Jahren. Das geht aus einer kleinen Anfrage des Landtagsabgeordneten Gernot Gruber im Vergleich der Schuljahre 2010/2011 und 2014/2015 hervor.

„Eine gesicherte Unterrichtsversorgung für alle unsere Schulen ist eine der wichtigsten Aufgaben im Land“, sagt der SPD-Politiker und ergänzt, dass die grün-rote Landesregierung einen guten Teil der rechnerisch freigewordenen Lehrerstellen nicht gestrichen hat, sondern für die Unterrichtsversorgung an allen Schulen bereitstellt.

51.673 Schülerinnen und Schüler drückten 2014/15 im Rems-Murr-Kreis die Schulbank. 2010/11 waren es noch 55.940. „Dem Schülerrückgang um 7,6 Prozent steht aber nur ein Rückgang an Lehrerstellen um 2,7 Prozent gegenüber“, sagt Gruber. „Das ist auch gut so, da ja zurückgehende Schülerzahlen nicht gleichermaßen in weniger Schulklassen münden.“
Die Zahl der Schulklassen ging um 4,1 und die Zahl der gehaltenen Unterrichtsstunden um 4,9% zurück. An den beruflichen Schulstunden konnte landesweit das Unterrichtsdefizit halbiert werden. Im Rems-Murr-Kreis stieg die Zahl der Unterrichtsstunden sogar, obwohl die Schülerzahlen zurückgingen.

„Dass das Land außerdem so viele Berufsschullehrer wie noch nie eingestellt hat, ist erfreulicherweise auch im Kreis spürbar“, sagt Gruber. Auf 3,5 Prozent weniger Schüler kommen an Berufsschulen 1,4 Prozent mehr Lehrer. Die größten Einbußen von Lehrerstellen müssen Sonderschulen (-4,5 Prozent) und Gymnasien (-5,5 Prozent) verkraften. Dafür ist dort der Rückgang von Schülern mit 10,6 bzw. 12,2 % überdurchschnittlich hoch. Bei den Gymnasien hängt der Schülerrückgang damit zusammen, dass 2012 der Doppeljahrgang von G8 und G9 Abitur gemacht hat und seither ein ganzer Jahrgang weniger an den meisten Schulen ist. Eine Ausnahme ist das Backnanger Tausgymnasium, dessen Antrag auf die neunjährige Schulzeit erfolgreich war. Der Rückgang der Schülerzahlen bei den Sonder- und Förderschulen steht im Zusammenhang mit dem Ausbau integrativer Schulangebote an Regelschulen.

Gruber weiß, dass die Anzahl der Lehrerstellen und der erteilten Lehrerwochenstunden allein noch keinen flächendeckenden Unterricht garantieren. „Es kann immer sein, dass ein Lehrer krank wird oder eine Lehrerin in Mutterschutz geht“, sagt der SPD-Politiker. „Damit deshalb der Unterricht nicht gleich ausfällt, wurde die Vertretungsreserve ausgebaut.“ Im Rems-Murr-Kreis erhöhte sich die fest verankerte Lehrerreserve von 47 auf 61 Deputate. Das ist eine Erhöhung um rund 30%. Auch wenn diese nicht immer ausreicht, waren dies doch Schritte in die richtige Richtung. Aufs ganze Land bezogen hat die grün-rote Regierung die Bildungsausgaben pro Schülerin und Schüler um 18 Prozent erhöht.