Gruber fordert Entschädigung der Murr-Bahn-Pendler

Der Landtagsabgeordnete Gernot Gruber untermauert seine Forderung nach einer angemessenen Entschädigung für die Pendler auf der Murr-Bahn. Als Fundament dienen ihm die Ausfallstatistiken von Zügen auf der Rems-, Franken- und Filstal-Bahn, die Gruber sich vom Verkehrsministerium besorgt hat. Auf diesen Strecken erhielten Jahreskarteninhaber eine Entschädigung im Gegenwert eines Monatsbeitrags – nur auf der Murr-Bahn nicht. Zu Unrecht, argumentiert Gruber, der die Statistiken verglichen hat. Seine Argumente hat er nun Sven Hantel, dem Bevollmächtigten der Deutschen Bahn für Baden-Württemberg, geschrieben.

Bis zum September 2017 sind auf der Murr-Bahn nach Angaben des Verkehrsministeriums 5,6 Prozent der Züge ausgefallen, sodass auf 3,5 Prozent der vorgesehenen Zugkilometer keine Personenbeförderung möglich war. Darüber hinaus kamen 2,4 Prozent der Züge über 15 Minuten zu spät in Stuttgart an. Im gleichen Zeitraum sind auf der Rems-Bahn 2,5 Prozent der Züge und 2,2 Prozent der Zugkilometer ausgefallen und 1,5 Prozent der Züge hatten in Stuttgart eine Verspätung von mehr als 15 Minuten. „Im Vergleich schneidet die Murr-Strecke dieses Jahr in allen Belangen deutlich schlechter ab als die Strecken, auf denen es eine Entschädigung gab oder gibt“, resümiert Gruber.

Vor dem Hintergrund, dass die Bahn grundsätzlich nur Bahnfahrer entschädigt, die nicht auf die S-Bahn ausweichen können und für die Murr-Bahn mit jährlich 8.500 Fahrgästen nur etwa halb so viele Jahreskarten verkauft werden wie für die Rems-Bahn mit 16.000 Fahrgästen, entstünde der Deutschen Bahn nach Grubers Einschätzung ein Entschädigungsaufwand von etwa 370 Monatsbeiträgen. „Die Kosten scheinen mir ein vergleichsweise geringer Aufwand zu sein, um sich für die vielen Zugausfälle und verspäteten Züge zu entschuldigen“, findet der Backnanger Sozialdemokrat, der „die Bahn am Zug“ sieht, hier mit einer Geste des guten Willens die treuen Berufspendler zu entschädigen und so ein stückweit Vertrauen zurückzugewinnen. Noch wichtiger sei, dass die Bahn endlich wieder verlässlicher und pünktlicher fahre.

Gruber bittet in seinem Abgeordnetenschreiben den Bevollmächtigten der Bahn eindringlich darum, die Pendler auf der Murr-Bahn genauso zu behandeln bzw. zu entschädigen wie die Pendler auf der Rems-Bahn. „Auf den Bahnsteigen von Fornsbach, Murrhardt, Sulzbach oder Oppenweiler haben sich die Pendler in diesem Jahr mindestens genauso die Beine in den Bauch gestanden wie auf den anderen Strecken“, sagt Gruber unter Verweis auf das Papier des Verkehrsministers. Die Murr-Pendler mussten allein in den ersten acht Monaten des Jahres 398 Mal länger als 5 Minuten auf ihren Zug warten, die Pendler auf der Rems-Strecke dagegen ‚nur‘ 297 Mal.