Gruber: Land spart im Kreis Energie

Die landeseigenen Gebäude im Rems-Murr-Kreis verbrauchen von Jahr zu Jahr weniger Energie. „Ob Finanzamt, Amtsgericht oder Polizeirevier, bei den Landesdienststellen geht der Verbrauch von Wärme, Wasser und Strom im Schnitt runter“, freut sich Gernot Gruber. Die öffentliche Hand hat gegenüber privaten Haushalten jedenfalls die Nase vorn. „Die Vorbildfunktion des Landes ist mir sehr wichtig, weil das Energiesparen ein tragender Pfeiler der Energiewende ist“, sagt der klimaschutzpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion.

Von den 90 Gebäuden im Rems-Murr-Kreis, die dem Land gehören, bewirtschaften der Landkreis oder die Kirchen 37 eigenverantwortlich. Das Land verantwortet nur die energetische Versorgung der übrigen 53 Gebäude. Im Jahr 2016 verbrauchten diese 9,8 GWh Wärme, 4,8 GWh Strom und 19.600 Kubikmeter Wasser. „Bezogen auf 2010 entspricht das einer Einsparung von 14,0 Prozent bei der Wärme, von 5,9 Prozent beim Strom und von 7,5 Prozent beim Wasser“, rechnet Gruber vor. Im selben Zeitraum haben private Haushalte in Deutschland bei der Wärme 2,8 Prozent eingespart, beim Strom 5,3 Prozent und beim Wasser 1,0 Prozent. Bei Privaten sieht Gruber das größte Energiesparpotenzial in der Gebäudesanierung. „Immerhin gehen derzeit fast zwei Drittel der Energie durch den Schornstein“, sagt der Backnanger Abgeordnete.

„Auch bei den Landesliegenschaften ist das Energiesparpotenzial noch nicht ausgeschöpft“, fügt Gruber hinzu. Denn obwohl der Energieverbrauch insgesamt sinkt, ist er in dem einen oder anderen Gebäude des Landes sogar gestiegen. „Die Abweichungen sind groß“, räumt der Diplom-Mathematiker ein. Während beispielsweise die Murrhardter Polizei ihren Wasserverbrauch um 88 Prozent verringern konnte, ist er beim Amtsgericht Backnang um die Hälfte gestiegen. Auch das Amtsgericht Waiblingen hat zugelegt und 10 Prozent mehr Strom verbraucht, wohingegen das Notariat in Welzheim seinen Stromverbrauch fast halbieren konnte. In Sachen Wärme hat das Amtsgericht Waiblingen seinen Energiebedarf mehr als verdoppelt, alldieweil das Finanzamt in Schorndorf ein Viertel weniger geheizt hat.

Gruber gibt zu bedenken, dass zu einer Beurteilung des Verbrauchs das jeweilige Ausgangsniveau berücksichtigt werden muss. „Wer schon immer kaum Energie verbraucht hat, verhält sich vorbildlich, auch wenn er künftig nur noch wenig Energie sparen kann“, relativiert der Abgeordnete. Für den Klimaschutzpolitiker zählt unterm Strich der Kohlendioxidausstoß der Landesgebäude im Rems-Murr-Kreis. Und der ist zurückgegangen von 3.800 Tonnen auf 1.285 Tonnen. „Das sind zwei Drittel weniger Ballast für die Zukunft unseres Planeten“, begründet Gruber seine positive Einschätzung.

Zur Antwort auf die kleine Anfrage von Gernot Gruber gelanden Sie HIER.