Im Lokführerstand auf der Murrbahn

Gruber-Sakellariou-FahrersitzImmer wieder ist der Landtagsabgeordnete Gernot Gruber bei der Bahn vorstellig geworden mit Hinweisen auf verspätete und ausgefallene Züge. Daraufhin lud ihn Banhmanager Daniel Deubel zu einer gemeinsamen Lokführerstandsfahrt auf der Murrbahn ein, um die Situation zu beraten und sich auch selbst einen Eindruck zu verschaffen.

Um 7:08 Uhr fuhr der Regionalexpress pünktlich los nach Schwäbisch Hall. In der 300 Tonnen schweren Lok konnten Gruber und Deubel den Sonnenaufgang im landschaftlich herrlichen Murrtal beobachten und freuten sich über zügig ein- und aussteigende Pendler und einen pünktlichen Regionalexpress. Im Bahnhofsstüble in Schwäbisch Hall Hessental stieß der Landtagsabgeordnete Nikolaos ‚Nik‘ Sakellariou hinzu und man wärmte sich bei einer Tasse Kaffee auf und diskutierte Zug- und Wagenmaterial auf der Murrbahn.

Der Bahn-Manager wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass sie mit begrenzten Mitteln auskommen müssten. Für die Instandhaltung des Fuhrparks auf der Murrbahn und das Bereithalten von Ersatzfahrzeugen habe die Bahn 7 Millionen Euro investiert in den Vorjahren. Weitere 10 Millionen Euro wären pro neuem Zug nötig, von denen allein neue Lokomotiven 4 Millionen Euro verschlängen. Eine solche Investition könne die Bahn nicht stemmen, solange sie keine Planungssicherheit über 2016 hinaus habe. Auf diesen Termin werden die Bahnleistungen neu ausgeschrieben.

Auf der Rückfahrt von Hall über Murrhardt und Backnang nach Stuttgart kam es dann leider zu einer rund 15-minütigen Verspätung. Die Verspätung kam daher, dass eine Person sich beim Aussteigen das Knie auskugelte. Lerneffekt für die Politiker: Ist ein Zug auf der eingleisigen Strecke zwischen Backnang und Schwäbisch Hall erst einmal verspätet, muss er an einer anderen Stelle warten und entgegenkommende Züge vorbeilassen – es kann leicht dazu kommen, dass sich auch die Züge in der Gegenrichtung verspäten – umso wichtiger war der Ausbau des im Sommer eingeweihten Kreuzungsbahnhofs in Murrhardt-Fornsbach.

In Backnang stieß Produktionsleiter Karl Eugen Stier zur Runde hinzu – der zuständige Mann für die Technik. Um die Pünktlichkeit der Murrbahn ging es den beiden Abgeordneten im anschließenden Gespräch mit den Bahn-Managern in den Räumen der DB Regio in Stuttgart. „In diesem Jahr ist der Ärger über verspätete oder ausgefallene Züge so groß wie schon lange nicht mehr“, betonte Gruber, da sich Zugausfälle und Verspätungen bei den Zügen und S-Bahnen gehäuft haben.

Die Bahnmanager räumten Probleme auf der Murrbahn ein, machten aber deutlich, dass Sie und Ankunft-Murrhardtihre Mitarbeiter sich für einen guten und verlässlichen Nachverkehr engagieren. So analysierte die Bahn auch die von Gruber gemeldeten Zugausfälle und schickte eine Lokomotive erneut in die Wartung, fand ein schadhaftes Teil und reparierte die Lok. Aus den Koalitionsverhandlungen in Berlin gibt es erste Signale für eine bessere Finanzausstattung der Bahn – dies sollte such den Zug- und S-Bahnfahrer auf der Murrbahn zugute kommen.

Die Vertreter der Bahn und die Abgeordneten wollen miteinander im Gespräch bleiben in der Hoffnung, dass die Murrbahn wieder pünktlicher und verlässlicher wird.