Neue Bewertung, alte Probleme: Landesstraßen im Kreis nach wie vor sanierungsbedürftig

Mit mäßigen Noten schickt das Verkehrsministerium die Landesstraßen des Rems-Murr-Kreises in die Pfingstferien. „Die Bewertung des Straßenzustandes liegt aber mit der Note 3,45 bei einer Skala von 1 bis 5 im landesweiten Durchschnitt“, erläutert Gernot Gruber (SPD). Der Landtagsabgeordnete hat beim Ministerium nachgefragt, das 2016 den Zustand der Straßen im Land neu erfasst und bewertet hat. Grubers verhalten-optimistisches Resümee: „Es geht weiter voran mit der Sanierung der Landesstraßen.“

Dieses Jahr steht im Rems-Murr-Kreis außer der Beseitigung des Hangrutsches auf der L 1080 bei Klaffenbach endlich die Sanierung der L 1153 bei Alfdorf an. Darauf folgen 24 weitere sanierungsbedürftige Straßen, deren Schäden laut Verkehrsminister Hermann (Grüne) bis 2020 behoben sein sollen. „Das scheint mir trotz voller Kassen sehr ambitioniert“, gibt Gruber zu bedenken. Gute Chancen auf eine baldige Sanierung haben die Ortsdurchfahrten durch Stetten, Rohrbronn, Winnenden, Berglen-Steinach, Kleinaspach, Alfdorf und Spiegelberg. Aber auch die L 1140 von Steinach nach Hößlinswart und die L 1080 von Hellershof nach Hundsberg müssten dringend ausgebessert werden.

Nach der Sanierung der L 1153 zwischen Vordersteinenberg (Alfdorf) und Nardenheim (Gschwend) und der L 1150 von Breitenfürst nach Steinbruck steht auch noch die Sanierung der L 1115 zwischen Großaspach und Backnang in der Liste des Landesverkehrsministers. Hier ist aus Grubers Sicht zu berücksichtigen, ob die L 1115 in der Landesszuständigkeit bleibt oder zur Bundesstraße aufgestuft wird. Verwundert ist der Sozialdemokrat darüber, dass die noch im letzten Jahr versprochene Sanierung der L 1119 zwischen Vorderwestermurr und Sechselberg nicht mehr auf der Sanierungsliste auftaucht. Hier wird Gruber nachfassen, ob nicht ein Missverständnis vorliegt.

Das von der grün-roten Landesregierung eingeführte Priorisierungsverfahren soll die fachliche gebotene Priorisierung der Sanierungen der direkten politischen Einflussnahme entziehen. Gruber will aber auch als Oppositionsabgeordneter darauf achten, dass der Rems-Murr-Kreis bei der Sanierung der Landesstraßen weiterhin ausreichend berücksichtigt wird und vor allem dass die in Aussicht gestellten Sanierungsmaßnahmen auch tatsächlich angegangen werden. Welche im nächsten Jahr angegangen werden sollen, entscheiden die Regierungspräsidien Anfang 2018.

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