Weniger Lehrer an den Schulen im Kreis


„Die Unterrichtsversorgung könnte an einem Wendepunkt stehen“, fasst der Landtagsabgeordnete Gernot Gruber die Stellungnahme des Kultusministeriums zu seiner Anfrage zusammen. Die Schulversorgung im Rems-Murr-Kreis habe sich nach steten Verbesserungen unter Grün-Rot erstmalig wieder verschlechtert.

Bis zum Schuljahr 2015/16 war im Rems-Murr-Kreis das Verhältnis von Schülern zu Lehrern auf zwölf zurückgegangen. Im Schuljahr 2017/18 kommen dagegen dreizehn Schüler auf einen Lehrer. „Die Schülerzahlen sind leicht, um 1,1 Prozent zurückgegangen, während die Anzahl der Lehrer deutlich, um mehr als 7 Prozent gesunken ist“, erklärt Gruber das Zustandekommen des ungünstigeren Verhältnisses.

Am deutlichsten sichtbar wird die Verschlechterung am Unterrichtsausfall. So gehen alle Gymnasiasten und Berufsschüler statistisch gesehen jede Woche 1,5 Stunden früher nachhause, weil der Unterricht ausfällt. „Das sind von einem Jahr auf das andere 20 Prozent mehr Unterrichtsausfälle“, sagt Gruber. Der Unterrichtsausfall werde dadurch zementiert, dass die Grünen mit der CDU nicht bereit waren die Krankenreserve weiter auszubauen wie in den letzten Legislatur mit der SPD. „Leider konnten wir uns in den Haushaltsberatung mit einer Erhöhung der Krankenreserve nicht durchsetzen“, bedauert der Backnanger Sozialdemokrat.

Um Abwanderungen von eingearbeiteten Lehrerinnen und Lehrern in andere Bundesländer zu stoppen, sei es wichtig, befristete Arbeitsverhältnisse in dauerhafte umzuwandeln. Derzeit geschieht das Gegenteil: Immer mehr Lehrkräfte werden befristet angestellt. Im Rems-Murr-Kreis betrifft das derzeit 117 Lehrkräfte (2,9 %). Im Jahr zuvor waren es 104 Lehrkräfte (2,7 %) – das sind 12,5 Prozent mehr Befristungen. „Dieser Trend muss gestoppt, ja umgekehrt werden“, findet Gruber.

Vgl. hierzu auch die Antwort auf die kleine Anfrage (13.11.2017)
und die Antwort auf den Abgeordnetenbrief.