Sozial- und Gesundheitsminister Lucha (Grüne) lehnt ein zweites Kreisimpfzentrum im Rems-Murr-Kreis ab. Der Landtagsabgeordnete Gernot Gruber (SPD) reagiert enttäuscht auf die Entscheidung des Ministers und dessen Begründung.
Laut Beschluss der Landesregierung soll in allen Stadt- und Landkreisen ein Kreisimpfzentrum eingerichtet werden, wobei die sechs bevölkerungsstärksten Kreise ein zusätzliches zweites Impfzentren bekommen.
Der Rems-Murr-Kreis rangiert bei der Bevölkerung auf dem siebten Platz, hat aber fast so viele Einwohner wie der Sechstplatzierte, der Ortenaukreis. „Für ein zweites Impfzentrum im Rems-Murr-Kreis sprechen aus meiner Sicht drei Gründe“, sag Gruber, „erstens seine vergleichbare Größe zum Ortenaukreis; zweitens der Umstand, dass etliche Städte und Gemeinden des Kreises vom künftigen Kreisimpfzentrum in Waiblingen doch recht weit entfernt liegen, und drittens die große Entfernung zum geplanten Kreisimpfzentrum im Nachbarkreis Schwäbisch-Hall in Wolpertshausen, das mit öffentlichen Verkehrsmitteln kaum erreichbar ist.
Gruber bedauert, dass der Minister in seiner Ablehnung (vgl. beiliegenden Brief) nicht auf diese Argumente eingegangen ist. Lucha verweist darauf, dass es in Stuttgart in der Schleyerhalle, in der Liederhalle und im Robert Bosch-Krankenhaus zentrale Impfzentren gebe in unmittelbarer Nähe zum Rems-Murr-Kreis. „Da drängt sich einem der Eindruck auf, dass der Minister sich die Karte des Rems-Murr-Kreises nicht angeschaut hat, bevor er die ablehnende Antwort formuliert hat“, schließt Gruber.